Ananas, Affen und ein gewisser Rucksack – der Pookote Lake

Namasthe!

An den letzten beiden Wochenenden haben Louis, Selma und ich Ausflüge zum Pookote Lake gemacht – ein See, auf dem man Tretboot fahren kann und sonst tatsächlich nicht soo viel los ist. Jedoch ist er von Palmen und anderen Bäumen umgeben, man kann einen schönen Spaziergang unternehmen und es gibt sogar ein „Fischspa“ – das Ganze ist nämlich etwas touristischer aufgezogen.

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Allerdings ist er weit und breit von Affen umgeben, wovon wir anfangs ziemlich begeistert waren. So hatten wir uns also vorher mit Essen ausgestattet und zu unser aller großer Freude auch eine Ananas gekauft, die wir als Snack gemütlich am Seeufer verspeisen wollten. Dabei hatten wir jedoch nicht mit den Affen gerechnet: Als Selma begann, die Ananas zu schneiden, waren anscheinend nicht nur wir von ihrem frischen Geruch angetan. Sofort machte sich ein besonders großes Affenexemplar auf, und zog gegen uns in den Krieg: Nachdem Selma eine Weile lang tapfer um unsere Ananas gekämpft und dem Affendieb sogar einen Tritt verpasst hatte, gaben wir irgendwann auf – schließlich wollten wir nicht mit seinen Klauen und Zähnen Bekanntschaft machen.

Später stellten wir tatsächlich fest, dass Selma am Fuß blutete – ob das von ihrem erbitterten Kampf kam, ist allerdings eine andere Frage. Frech wie er war, verputzte der Affe UNSERE Ananas dann auch noch vor unseren Augen. Man kann sich sicherlich vorstellen, dass wir alle ziemlich aufgeregt waren und uns am Ende ziemlich schnell in Sicherheit bringen wollten, also recht hektisch die Flucht ergriffen. Dass ich dabei meinen Rucksack verlieren sollte, ist mir dann leider erst zu spät aufgefallen. Als ich schließlich nach diesem aufregenden Tag im Konvent ohne meinen Rucksack ankam, war ich fest davon überzeugt , ihn im Bus liegen gelassen zu haben, es folgt also eine „typisch Marie“ Geschichte: Zuerst rief ich im Travel Office von Kozhikode an, um etwas über ein mögliches Fundbüro herauszufinden, die mich dann zum Busbüro von Thamaressery, einer anderen Stadt, durchstellten. Von dort aus erhielt ich tatsächlich die Nummer meines Busfahrers, der mir nach einem Gespräch auf Englisch mitteilte, dass sein Englisch leider zu schlecht wäre, um meine Frage nach einem gefundenen Rucksack zu beantworten und er dafür mit einem Malayalee sprechen wolle. Zwei Tage später konnte ich ihn dann endlich in Verbindung mit einer Schwester setzen – und so erfahren, dass mein Rucksack NICHT da war. Mit mehr Glück als Verstand erhielt ich ihn dann in der kommenden Woche tatsächlich am Pookote Lake zurück – bis auf mein Ladekabel und Kugelschreiber, die sich die ansässigen Polizisten ausgeliehen hatten, vollständig. Dieses Mal hatten wir auch etwas mehr Zeit dort und waren auf die Affen vorbereitet: Unsere obligatorische Ananas wollten wir also auf einer Tretboottour verspeisen. Grundsätzlich klappte das auch, nur fing es im Moment, da wir auf dem Wasser waren, zu regnen an und hörte fünf Minuten, nachdem wir draußen waren, wieder auf – Anscheinend ist die Ananas ein böses Omen für uns, aber glücklicherweise lassen wir uns davon nicht abhalten und insgesamt steht fest: Wir hatten sehr viel Spaß, auch wenn alles etwas chaotisch lief – aber das muss wohl so sein, wenn ich dabei bin.

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Übrigens: auf dem Rückweg vom Pookote Lake bin ich dann tatsächlich einmal noch aus dem fahrenden Bus gesprungen, als ich einen gewissen Rucksack noch an der Haltestelle liegen sah.

 

Hier noch ein paar andere Fotos aus der letzten Zeit – jetzt im November, wo es in Deutschland kalt wird und ich tatsächlich schon etwas vom ersten Schneefall gehört habe, sind wir hier mit dem wunderbarsten Wetter gesegnet: Es ist nicht (mehr) zu heiß, sondern höchstens 30 Grad und die Sonne scheint fast durchgängig – außer, wenn wir uns gerade mal dazu entschieden haben, eine Tretboottour zu unternehmen :D. Aber man kann wohl nicht alles haben und vielleicht kann ich den ein oder anderen aus dem kalten Deutschland ja trotzdem neidisch machen.

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Vor Unterrichtsbeginn stellen sich die Schüler hin und wieder zum „Assembly“ auf – das heißt, dass etwas Besonderes ansteht: Vielleicht will Sr. Agostina eine wichtige Mitteilung machen, oder es werden Preise verliehen

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